uno, due, quattro

Audi_2

– Aller guten Dinge sind 4 –

Schneechaos auf dem Weg nach Livigno. Navi, Schneeketten und Nerven versagen nach 14-stündiger Autofahrt auf geschlossener Schneedecke.

Die Anreise nach Livigno ist ein Albtraum. Dichter und anhaltender Schneefall. In Davos müssen wir Schneeketten aufziehen. Die Hände frieren uns zwar fast ab, aber endlich sitzen die Ketten, die bisher nur zur Deko gedient hatten. Kaum setzen wir unseren Weg fort, meldet die Navi-Schlampe:

»Achtung, die Strecke enthält Fährverbindungen.«

Von wegen Fähre. Die Navi-Schlampe lotst uns über den Autozug in Vereina. Ein Alptraum. Wir stehen mindestens zwei Stunden in der Schlange der Verladestation und stellen fest, dass die Schneeketten verrutscht sind. Da sie sich nicht spannen lassen, zerren wir sie hektisch vom Reifen. Dabei verheddert sich die rechte Kette im Radkasten und wickelt sich um die Vorderachse. Ein Königreich für einen Bolzenschneider! Da wir zufällig keinen zur Hand haben, machen wir uns vor den Augen der Wartenden zur Wurst angesichts unserer verzweifelten Entknäulungsversuche. Es dauert eine weitere Stunde, bis wir das gefrorene Eisen befreien und auf den Autozug auffahren können.

In Sagliains, auf der anderen Seite des Vereinatunnels, angekommen ist das Schneetreiben noch dichter. Uns ist die Lust vergangen, nochmals die Ketten aufzuziehen. Daher ignorieren wir sowohl die geschlossene Schneedecke als auch die fallenden Schneeflocken. Am Fuße des Passo Gallo kontrollieren die Carabinieri die Wintertauglichkeit der Fahrzeuge. Sie lassen nur Autos mit Schneeketten oder Allradantrieb passieren. Wir nähern uns dem Schlagbaum im Schritttempo. Der Polizeibeamte versichert sich fragend:

»Quattro?«

»Si!«

Unsere souveräne Antwort überzeugt. Schließlich sitzen wir mit 4 Personen in einem Audi A4. Das ist unserer Ansicht nach mehr als genug Quattro.

Der Beamte winkt uns durch. Unser Triumph währt allerdings nur bis zum Anblick der ersten Steigung. Kleinlaut fahren wir an den Straßenrand und ziehen vor den Augen der verärgerten Carabinieri doch die Schneeketten auf. Trotzdem benötigen wir für die letzten 20 Kilometer nach Livigno geschlagene vier Stunden. Schon wieder, quattro, si!

Werbung

Blut, Trost & Spender

images

Gack bricht schon in Gedanken an eine Blutabnahme der Schweiß aus. Aber es ist an der Zeit für einen Liebesbeweis. Omin ist nach Jahren wieder in ihren alten Beruf eingestiegen und nimmt Blut ab. Es werden passende Knochenmarkspender gesucht. Also geht auch Gack zu Typisierung. Omin arbeitet mit ihren Kollegen und Kolleginnen im Akkord. Es ist der reinste Blutspendemarathon. Im Zelt des deutschen, roten Kreuz stehen zehn Liegen bereit. Vor jeder Pritsche stehen mögliche Knochenmarkspender zur Blutabnahme Schlange. Gack stellt sich in die Reihe vor Omins Liege und rückt langsam aber unaufhaltsam in ihre Richtung vor. Ihm perlt bereits der Angstschweiß von der Stirn. Als er vor ihr steht und sie aufblickt, handelt Omin sofort. Sie hilft Gack, der einer Ohnmacht nahe ist, auf die Liegefläche. Sie streichelt ihm zärtlich über die Stirn, trocknet seinen Schweiß und hält seine Hand während der gesamten Zeit, in der sich das Röhrchen mit Blut füllt. Als seine Heldentat glücklich überstanden ist, küsst sie ihn mehrfach und liebevoll. Die anderen Spender staunen neidisch und reagieren schnell. Schlagartig wächst die Schlange vor Omins Liege überproportional an. Plötzlich wollen die Wartenden nur noch zu ihr.

Rock, Star & Caruso

images

Omin arbeitete in den Semesterferien als Flugbegleiterin. Leider war nach drei Beschwerden humorloser Fluggäste, die jeweils zu einer Abmahnungen führten, Schluss mit dem Aushilfsjob.

Erste Abmahnung:

Flug LH 400 von Frankfurt nach New York. Vor dem Start wird Omin von einem Fluggast in der First Class angesprochen. Der Yuppie mit Einstecktuch und Pomadenfrisur fragt grinsend: »Eye, Püppi, wann fliegt denn die Affenkiste los.« Omin antwortet: »Wenn alle Affen sitzen.«

Zweite Abmahnung:

Flug LH 6339 von Wien nach Frankfurt. Eine ältere Dame mit lila-blauem Haar in Reihe 37 verlangt: »I hat gern oa Fruchtwasserl.« Daraufhin fragt Omin: »Darf ich ein Stück Mutterkuchen dazu reichen?«

Die dritte Abmahnung:

Flug LH 20144 von München nach Berlin. Der alternde Rockstar prahlt: »Na, Schätzchen, triffst Du oft berühmte Musiker?« Omin bleibt gelassen: »Jeden Abend, mein Vater ist Musiker!« Der Star reagiert verblüfft. »Tatsächlich. Kennt man den? Wie heißt Du mit Nachnamen, Schätzchen?« Blöde Frage denkt sie, denn der Name steht fett auf ihrem Namensschild. Omin antwortet spitz: »Caruso, Omin Caruso.«

Vater, Mutter, Jugendamt

144159_web_r_by_captain_eo1_pixelio.de_

Die Autos parkten kreuz und quer. Es gab kein Durchkommen in der engen Gasse. Zum Glück reagierten die Nachbarn entspannt, ihre Kinder waren selbst auf dem Geburtstag der neunjährigen Lena und das Chaos von kurzer Dauer. Sobald die Eltern von außerhalb ihre Kinder abgesetzt hatten, wäre die Straße wieder frei. Der Kindergeburtstag war in vollem Gange, als es an der Tür klingelte. Die Erwachsenen unterhielten sich im Garten, die Kinder tobten im ersten Stock. Der sechsjährige Max öffnete die Tür und erblickte einen Mann und eine Frau in Uniform. Ein Nachbar hatte nicht entspannt reagiert.

»Guten Tag, wir sind vom Ordnungsamt«, erklärte der männliche Beamte freundlich und fragte: »Sind Dein Vater oder Deine Mutter zu sprechen?

Der kleine Max antwortete prompt.»Mein Papa ist tot.«

Die Beamten schwiegen einen Moment betreten, dann fragte die weibliche Beamtin zaghaft: »Und deine Mama?«

Max drehte sich um und brüllte Richtung Garten: »Mama, das Jugendamt ist da.« Mama wunderte sich.  Lena rief erschrocken von oben: »Holen die uns jetzt ab?«

Mama beruhigte sie gelassen: »Nein, ich habe Euch schließlich jeden Tag gekocht.«

Als sie mit den Eltern und sämtlichen Kindern zeitgleich in den Flur stürmte, blickte sie in die unbehaglichen Mienen der beiden Beamten. Sie entschuldigten sich für die Störung, wünschten einen schönen Kindergeburtstag und verabschiedeten sich eilig. Autos parkten sowieso keine mehr auf der Strasse.

Stadt, Bank, Schluss

ds-bankAls Omin die Mitteilung auf dem Kontoauszug las, dass der Kassenschalter ihrer Bankfiliale geschlossen wurde, war sie nicht alarmiert. In Zukunft mussten Abhebungen von größeren Geldbeträgen zehn Tage im Voraus angemeldet und per Bankkarte aus dem Automaten abgeholt werden. Kein Problem, dachte sie. Dann verkaufte ihr Nachbar seine Moto Guzzi mit Beiwagen aus den 30iger Jahren. Sie hatte schon länger auf den Oldtimer spekuliert. Da der alte Herr nur Bargeld akzeptierte, ging Omin zu ihrer Bank und erkannte das Problem.

Etwa 20 Personen standen in der rappelvollen Bankfiliale vor zwei erhöhten Schreibtischen Schlange. Jedes Wort, das die weiblichen Angestellten mit ihren Kunden wechselten, war laut und deutlich im Raum zu verstehen:

»Herr Müller, wenn ihr Konto keine Deckung aufweist, geht die Lastschrift zurück. Das kommt bei Pfändungen häufig vor.«

Eine der beiden Bankmitarbeiterinnen begleitete einen Rentner an den Geldautomaten und assistierte ihm minutenlang. Die Warteschlange rückte noch langsamer voran. Schließlich kam Omin an der Reihe und brachte, um Diskretion bemüht, ihr Anliegen im Flüsterton hervor. Das schrille Organ der Bankangestellten machte ihre Bemühung zunichte.

»Was wollen Sie denn mit dem Geld?«

»Können Sie keine Überweisung tätigen, das ist uns nämlich lieber.«

»In 10 Tagen ist der Erste. Da ist es schlecht, eine größere Summe abzuheben«

»Dann kommen sie am Dritten«

Als Omin am gewünschten Tag in der Bankfiliale erschien, war die Warteschlange vor den Schreibtischen kürzer. Allerdings konnte sie ihr Anliegen erst vorbringen, nachdem der Schwager der Bankangestellten seinen dicken Kopf wieder aus ihrem Blickfeld entfernt hatte. Er hatte sich ungeniert vor sie gedrängelt, dümmlich gegrinst und ausgiebig über die Speisefolge des geplanten Sonntagsessens berichtet. Der Mitarbeiterin der Bank kam nicht in dem Sinn, das Privatgespräch zu unterbinden. Sie entschied sich für Knödel statt Bratkartoffeln. Als sie ihre Aufmerksamkeit endlich Omin zuwandte, verkündet sie ohne Bedauern:

»So viel Geld haben wir nicht im Automaten.«

»Da war heute Morgen wohl schon jemand vor Ihnen da.«

»Eine Bestellung ist schließlich keine Garantie.«

»Das ist nicht unsere Schuld.«

Dies net und das auch net – hessische Mülltrennung

Neulich in einem hessischen Treppenhaus:

image

Für alle, die kein Hessisch verstehen, hier die Übersetzung:

Bitte nur Papiermüll einwerfen. Für Glas und Restmüll bitte die vorgesehenen Behälter benutzen.

Besuche mich auf Facebook: http://www.facebook.com/yasmin.alinaghi

Besuche mich auf meiner Homepage: http://www.yasmin-alinaghi.de

Pan Tau lebt

Freitag vor der #Glotze. Es läuft #Gefragt-Gejagt. Gack und Omin raten wie immer begeistert mit. Folgende #Quizfrage gilt es zu beantworten: „Wer wurde auf 10.000 Metern Höhe aus einem Passagierflugzeug beobachtet.?“ Noch bevor die Antworten (irgendein Geier, ein Adler und eine weitere Vogelart) eingeblendet sind, ruft Gack begeistert: #Pan Tau! Dabei tippt er sich dreimal auf den imaginären Hut und läßt seine Hand vor und wieder zurück vor seinem Gesicht über die ebenso imaginäre Hutkrempe streichen. Die Antwort ist richtig, wie jeder #Pan Tau-Fan weiß. Ob sie vom #Quizgott anerkannt worden wäre, wenn es keine Antworten zur Auswahl gegeben hätte?